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Terminbekanntgabe

Aufgrund des massiven Ausfalls an Unterrichtsstunden durch Lehrermangel, haben wir uns in der Schulpflegschaft dazu entschieden – mit der Schule gemeinsam – einen offenen Brief (evtl. mittels Presse) an Land und Regierung zu verfassen, der auf die kritischen Zustände in unserer Schule aufmerksam macht.“ Jeder ist gern gesehen, der uns bei diesem Thema aktiv unterstützen möchte.

Wann: Mittwoch,  den 23. September 2009 um 19.00 Uhr

Wo: Katharinenhof, Unna

Thema: “ Öffentlicher Brief „

Lehrermangel

Allgemein besteht derzeit an NRWs Schulen ein Lehrermangel, von dem auch das GSG betroffen ist.

Es besteht ein dringender Bedarf an Lehrern, laut einem Artikel in der WAZ fehlen4 Lehrkräfte.

Um den Artikel zulesen klicken sie bitte hier

Wir alle empfinden tiefe Betroffenheit nach dem heute geschehenen Amoklauf in Winnenden.  Wir denken an die Opfer und an ihre Angehörigen.

Wie kommt es zu solchen Taten? Der Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann erläuterte auf WDR 5: WDR 5 – Kinderpsychologe Bergmann

taz vom 12.3.09:
Amok-Forscher über Winnenden

„Amokläufe sind alle ähnlich“

Der Amok-Forscher Jens Hoffmann über die schrecklichen Parallelen zwischen Winnenden und anderen Massakern und über die Möglichkeiten, solche Taten zu verhindern.

„Je früher man solche verhängnisvollen Entwicklungen mitbekommt, desto besser kann man sie noch abwenden.“    Foto: ap

taz: Herr Hoffmann, Erfurt 2002, Emsdetten 2006, jetzt Winnenden. Gibt es ein Muster, das all diese Schulattentate verbindet?

Jens Hoffmann: Ja, diese Amokläufe sind alle furchtbar ähnlich. Wir haben in Deutschland und den USA knapp dreißig Fälle ausgewertet. Dabei zeigt sich vor allem eines: Es gibt immer wieder dieselben Warnsignale, die man auch hätte erkennen können.

Und die wären?

Eine solche Tat ist immer der Endpunkt eines langen Weges, der mit einer Krise, einer Ausweglosigkeit oder einem wahrgenommenen Unrecht beginnt. Dann kommt bei diesen jungen Menschen die Idee auf, dass eine solche Tat eine Lösung sein könnte, die späteren Täter beginnen sich für andere Amokläufer zu interessieren. Sie sprechen über Gewalttaten oder bauen auf ihren Homepages Verehrungsschreine auf.

Aber was muss passieren, damit jemand wirklich zur Waffe greift?

Ohne zu dem konkreten Fall in Winnenden zum jetzigen Zeitpunkt etwas sagen zu können: Allgemein fangen diese jungen Menschen irgendwann an, sich vorzubereiten, sie machen Listen, besorgen Waffen. Und oft warnen sie auch andere direkt davor, verabschieden sich oder verschenken an Menschen, die sie gern mögen, persönliche Gegenstände.

Ist der erleichterte Zugang zu Waffen typisch bei Amokläufen?

Wir haben bei unseren Untersuchungen in Deutschland und den USA tatsächlich festgestellt, dass dieser erleichterte Zugang oft gegeben ist. Aber das ist nur ein Warnsignal von vielen, und der reflexhafte Schrei nach schärferen Waffengesetzen ist ein sehr hilfloser.

Oft wird auf Killerspiele als Auslöser verwiesen. Was ist da dran?

Diese direkte Ursächlichkeit ist abstrus, wenn man sieht, wie viele Jugendliche solche Spiele spielen. Was wir aber sehen, ist, dass sich Amokläufer immer wieder in Gewaltwelten hineinbegeben und immer wieder bestimmte Filme schauen oder Spiele nutzen, um ihre Fantasien auszuleben. Sie nutzen also Medien anders.

Männlicher Einzelgänger, der Ballerspiele spielt: Ist das das typische Profil eines Amokläufers?

Diese Täter sind nicht alle Einzelgänger. Und es wäre auch ein großer Fehler, wenn man eine Art Profil erstellen würde. Damit stempelt man Kinder und Jugendliche ab als potenzielle Amokläufer. Und man übersieht andere Dynamiken. Häufig fallen zum Beispiel kurz vor der Tat letzte stabilisierende Faktoren weg.

Inwiefern?

Zurückweisung durch ein Mädchen, die Schulversetzung klappt nicht, ein Gerichtstermin am nächsten Tag. Das sind destabilisierende Elemente, die am Ende eines langen Wegs dazukommen.

Wer soll denn all diese Warnsignale früh genug erkennen, damit Amokläufe verhindert werden? Eltern? Lehrer?

Bewährt haben sich sogenannte Krisenteams in Schulen, die aber auch entsprechend ausgebildet werden müssen.

Wer ist in diesen Teams?

Es muss in diesen Krisenteams Lehrer geben, die von den Schülern auch vertrauensvoll angesprochen werden können. Darüber hinaus muss ein Klima entstehen, in dem alle hinschauen: Gibt es Gewaltfantasien unter Schülern? Oder Suizidäußerungen? Hat dieser Schüler vielleicht auch noch Zugang zu Waffen? Die Krisenteams müssen auch vernetzt sein mit der Polizei, der Jugendhilfe und Beratungsstellen.

Besteht da nicht die Gefahr, dass man auch harmlose Teenager an die Polizei verpetzt?

Es geht nicht darum, Schüler zu verpetzen. Es geht auch nicht um die Strafverfolgung auffälliger Teenager. Es geht ums Hingucken. Darum, mitzubekommen, was passiert oder passieren könnte. Und darum, dass man eine Krise aufhält, die darin gipfelt, das jemand sich selbst oder anderen etwas antut. Je früher man solche verhängnisvollen Entwicklungen mitbekommt, desto besser kann man sie noch abwenden. Denn eines ist auch klar: Jemand, der andere Schüler erschießt, ist nie ein glücklicher Mensch.


Presse

Bericht: Süddeutsche Zeitung

10.02.2009    13:21 Uhr

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Mobbing im Internet

Seiten voller Hass

Statt auf dem Pausenhof lästern Schüler im Internet – mit dramatischen Folgen. Jetzt wollen Polizei und Politik gegen das Cyber-Mobbing vorgehen.
Von Mirjam Hauck u. Jürgen Schmieder

SchülerVZ
vergrößern Eine Profilseite des Online-Netzwerks SchülerVZ
Foto: SchülerVZ

Es gibt eine Folge in der Fernsehserie „Desperate Housewives“, in der Lynette ihren Sohn ausspioniert, weil der kaum noch mit ihr spricht. Sie legt sich nicht heimlich bei Partys auf die Lauer, sie geht lieber ins Internet. Sie besorgt sich ein Pseudonym und schnüffelt ihm online hinterher. Dabei findet sie heraus, dass der rülpsende Rüpel eine romantische Ader hat und sich zu älteren Frauen hingezogen fühlt.

Was in der Serie witzig dargestellt wird und gut ausgeht, ist längst Realität – oft mit tragischen Folgen. Wer sich virtuell entblößt, wer Privates im Netz veröffentlicht, zahlt oft einen hohen Preis dafür. Im Oktober 2006 erhängte sich etwa die 13-jährige Megan Meier. Sie hatte sich in die Internet-Bekanntschaft Josh verliebt, wurde jedoch nach wenigen Tagen massiv beleidigt. Es stellte sich heraus, dass „Josh Evans“ kein Junge war, sondern eine ehemalige Freundin, mit der Megan gebrochen hatte und die sich nun mit Hilfe ihrer Mutter rächen wollte.

Mehr als pubertärer Zickenkrieg

Es gab Hassbriefe und sogar eine Anti-Megan-Gruppe auf MySpace, bis das junge Mädchen den Druck nicht mehr aushielt und sich das Leben nahm. Pubertärer Zickenkrieg ist Teil des Teenagerlebens, die Waffen indes sind neu – und weitaus gefährlicher.

Was früher am Rande der Schule stattfand, ist nun im Internet rund um die Uhr zu beobachten. Portale wie Facebook, StudiVZ und MySpace gehören für Jugendliche zum Leben wie der erste Kuss und Liebeskummer. Eine Hass-Gruppe ist schnell gegründet, peinliche Fotos sind mit zwei Klicks hochgeladen. Bis sich ein Schüler wehren kann, haben es längst alle anderen gesehen. Cyber-Mobbing nennt sich die virtuelle Belästigung, sie ist eine Fortführung des Happy Slapping, bei dem Teenager Videos ins Netz stellen, in denen sie ihre Kameraden verprügeln.

Nun gibt es Internetseiten voller Hass, Videos von Hinrichtungen, bei denen der Kopf eines Lehrers auf den Delinquenten montiert wird. Auf der Seite Rottenneighbor kann man ungeliebte Nachbarn diffamieren.


Auf Initiative des Arbeitskreises „Soziales Lernen“, der sich auf der letzten Schulpflegschaftszitzung 2008 konstituiert hat, soll diese Website Schülern, Eltern und Lehrern des GSG Unna als Informations- und Austauschplattform dienen.